Literaturfest O-Töne 2023 im MuseumsQuartier Wien

Nach den Einsamkeiten der Pandemie, rechtzeitig zu dieser 20. Jubiläuumsausgabe der O-Töne, kehren jetzt die gesellschaftlichen Verhältnisse in die österreichische Literatur zurück. Aber auch eine ernsthafte Sorge um den Planeten, den wir bewohnen, wird laut. Birgit Birnbacher wirft einen soziologischen Blick auf ein Dorf im hintersten Salzburg und fragt sich, wovon denn die Leute leben sollen, wenn sie keine Arbeit mehr haben. Ana Marwans Heldin zieht sich am eigenen Schopf aus der Misere eines Klinikaufenthalts. Teresa Präauer seziert in mehreren erzählerischen Anläufen eine boboeske Essensrunde. Milena Michiko Flašars japanische Protagonistin kümmert sich raumpflegerisch um die irdischen Überreste Alleinstehender. Tonio Schachinger versetzt den Schüler Gerber in eine digitale Umgebung. Sabine Gruber prüft die Ablaufdaten der Liebe angesichts des Todes. Bei Laura Freudenthaler wird das Leben zu einem Überleben globaler Bedrohungen und bei Franz Schuh begegnet uns ein Mann ohne Beschwerden. In einem doppelt ironischen Sinn, nämlich nur vermeintlich ohne körperliche Leiden und auch nur vermeintlich ohne Grund, sich zu beschweren.

Auch die literarischen Debüts begeben sich heuer wieder unter Menschen. Bei Eva Reisinger brauchen Männer starke Nerven. Greta Lauer und Johanna Sebauer beschreiben echt seltsame Dörfer. Cornelia Hülmbauers Dorf ist ziemlich normal, das Familienbild um eine Autowerkstatt gruppiert. Fabian Wakolbinger begibt sich in Gesellschaft von Obdachlosen. Karoline Therese Marth schafft sich schreibend ein kleines Paradies. Bei Luca Kieser geschieht unter Wasser Bedrohliches und bei Matthias Gruber geht es um nichts Geringeres als ein Weiterleben im Müll. Eher betrübliche Aussichten. Oder auch haarsträubende. Schauen Sie sich das an!

Daniela Strigl, Klaus Kastberger

 

Konzept und Realisierung

Gabriela Hegedüs und Christoph Möderndorfer

office[at]o-toene.at
 
MQ – Haupthof (Schlechtwetterquartier nach Vorankündigung)
Eintritt Frei

Eine Kooperation mit dem MuseumsQuartier Wien.